Eine kurze Geschichte des deutschen Filmemachens

Die Österreicher, Deutschen und Schweizer, wie viele ihrer europäischen Nachbarn, bieten ihren Filmemachern staatliche Subventionen an, um die heimische Filmproduktion zu fördern. Die Europäer, auch die Deutschen, betrachten das Filmemachen traditionell eher als Kunst denn als Geschäft. Da es sich bei den daraus resultierenden europäischen Filmen oft um preislich begrenzte, intellektuell anspruchsvolle Produktionen handelt, denen es an der Formel Hollywoods Big-Star, Action/Blockbuster, mangelt, war ihr Massenanreiz begrenzt.
Deutsche Filmpreise wie der Goldene Bär der Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) sowie weitere europäische Preise (Cannes, der „Felix“, Venedig) sind entstanden, um mit den American Academy Awards („Oscar“) zu konkurrieren und auf den deutschen und europäischen Film aufmerksam zu machen. Der erste Filmpreis der Berlinale fand 1951 statt. Aber auch die Berlinale zeigt viele US-Produktionen.
Es ist paradox, dass die deutsche Filmdiät von heute überwiegend angloamerikanisch ist, vor allem im Hinblick auf die historische Rolle Deutschlands im Weltkino. Fast seit den ersten Tagen des Kinofilms standen sowohl Österreicher als auch Deutsche im Vordergrund und übten einen großen Einfluss auf das Medium aus. Obwohl die erste kostenpflichtige öffentliche Vorführung eines Films im Dezember 1895 in Paris in der Regel den Brüdern Lumière zugeschrieben wird, fand die weltweit erste öffentliche Demonstration von bewegten Bildern fast zwei Monate zuvor in Berlin statt. Doch der „Bioscop“ des deutschen Erfinders Max Skladanowsky würde sich als unpraktisch für die breite Anwendung erweisen. Dennoch wurde Berlin bald zum Zentrum der noch jungen deutschen Filmindustrie, und 1905 gab es in der Stadt 16 Kinos. 1907 veröffentlichte „Der Kinematograph“ – eine Wochenzeitschrift für „die gesamte Kunst der Projektion“ – ihre erste Ausgabe, eine Tradition, die bis 1934 Bestand hatte.
Österreichische und deutsche Filmschauspieler, Kameramänner und Regisseure waren Pioniere der neuen Filmkunst. Ohne diese österreichische und deutsche Wirkung wäre Hollywood nicht das, was es heute ist. Auch wenn ausländische Namen wie Bergman, Fellini, Truffaut und Kurosawa in der Welt des internationalen Kinos bekannter sind, haben deutsche und österreichische Regisseure wie Fassbinder, Sternberg, Lang, Lubitsch, Murnau, Petersen, Preminger, Wilder, Wenders und andere (von denen einige noch leben und arbeiten) einen unkalkulierbaren Einfluss auf das amerikanische Filmschaffen gehabt. Das Neue Deutsche Kino ist vielen Filmfans bekannt, obwohl es keine „Schule“ von Fassbinder, Wenders oder Herzog gibt, wie beim französischen Truffaut oder den italienischen Fellini.
Deutsche in Hollywood
Die drei Wellen von Österreichern, Deutschen und Schweizern in Hollywood
In den Dutzenden von Jahren zwischen 1920 und 1932, dem sogenannten „Goldenen Zeitalter“ des frühen deutschen Kinos, bevor die Nazis seinen Ruf ruinierten, war das deutsche Kino wegweisend für zukünftige Filmemacher. Beginnend mit den großen bahnbrechenden Stummfilmen der 1920er Jahre wie Metropolis, Nosferatu und Das Cabinet des Dr. Caligari, bis hin zum Aufkommen des Klangs nach 1929 – Der blaue Engel, Die Drei von der Tankstelle, wurde der deutsch-deutsche Film zum Vorbild für eine unverwechselbare Technik und einen unverwechselbaren Stil des Filmemachens. In Anlehnung an die Deutschen adaptierte Hollywood Soundtechniken, Beleuchtung, Storytelling und Setdesign. Deutsche expressionistische Filme wie Caligari und Metropolis, die interessanterweise zu ihrer Zeit keine großen kommerziellen Erfolge waren, wurden zu den künstlerischen Vorreitern, die Hollywood von flacher Beleuchtung und weltlichen Kulissen zum künstlerischeren Licht und Schatten des Film Noir führten. In den 1920er und 1930er Jahren verließen Regisseure wie Ernst Lubitsch, Billy Wilder und andere Europa in Richtung Hollywood. Auch heute noch, angelockt durch größere Budgets und bessere Möglichkeiten, ziehen deutsche Regisseure nach dem Start in Deutschland weiter nach Hollywood. Roland Emmerich (Independence Day, Stargate, Universal Soldier) und Wolfgang Petersen (Outbreak, In the Line of Fire, Das Boot) sind zwei der erfolgreichsten.
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Österreich hat bekannte Schauspieler wie den Bug-Augen Peter Lorre (Malteser Falke, Casablanca, 20.000 Meilen unter dem Meer) und große Regisseure wie Fritz Lang (Fury, M, Metropolis, Rancho Notorious), Otto Preminger (Anatomy of a Murder, The Cardinal, Exodus, Laura) und Billy Wilder (Double Indeminity, The Apartment, Some Like It Hot, Witness for the Prosecution) beigetragen. Fred Astaire, geb. Frederick Austerlitz in Omaha, Nebraska, war der Sohn österreichischer Eltern.